Da blüht uns was! Im Erlebniswald Trappenkamp säten Trappenkamper Grundschüler gegen das Artensterben.


Christian Dolnik hatte die „Wundertüte“ mit der wertvollen Saat dabei. Die wurde für die dadurch einfachere Aussaat noch mit Maisbruch gemischt. „Das riecht lecker“, meinte ein Schüler, der am liebsten genascht hätte.

Unter dem Motto: „Ein neues Zuhause für die bunten Wilden“ legten 20 Trappenkamper Grundschüler der vierten Klassenstufe auf der Hirschwiese im Erlebniswald Trappenkamp den Grundstein für ein blühendes Insektenparadies. 50 verschiedene und zum teil selten gewordene Wildpflanzen sollen dort auf gut 1000 Quadratmetern zu einer farbenprächtigen Blühwiese heranwachsen.

Um die frisch angelegte Blühwiese vor den Hirschen zu schützen, wird diese durch einen Zaum geschützt. Verantwortlich für die Aktion waren Waldpädagogin Kirsten Schiele aus dem Erlebniswald und die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. „Wir freuen uns besonders bei einer solchen Pflanzaktion mit Kindern arbeiten zu dürfen, meinten Projektleiter Christian Dolnik und Jana Schmidt von der Stiftung.

Die Schüler und Schülerinnen der vierten Klasse waren begeistert über die vielen kleinen Dinge, die Dolnik zu berichten wusste. Da gab es Samen von der Heide Nelke, vom Gemeinen Wundfarn, dem unbekannten Hauhechel oder von der europäischen Goldrute, den Hohlzahn und vieles mehr. Für ihren fleißigen Einsatz sollen die Schüler jetzt noch Saattüten für den Schulgarten erhalten. Mit der Trappenkamper Schule gibt es ohnehin einen Kooperationsvertrag, erklärte Kirsten Schiele. Mit der Pflanzaktion seien die Schüler wieder einmal hautnah im „Grünen Klassenzimmer“ dabei gewesen. Wie aufwändig das Gesamtprojekt ist, erklärten Christian Dolnik und Jana Schmidt.

Ganz schön schwer. Nach dem Aussäen mussten die Wildblumensamen angewalzt werden. Die beiden Viertklässler Nils und Leonie waren überrascht, wieviel Kraft dafür erforderlich war. Jetzt sind sie gespannt, wann die ersten Blüten zu sehen sind.   

Die teilweise sehr selten gewordenen Pflanzen werden eigens in der Arche Gärtnerei im Arche Park in Eggebek gezüchtet. In dem über sechs Jahre bis 2020 angelegten Projekt „Blüten Meer 2000“ wurden inzwischen auf fast 2500 Hektar Fläche wieder heimische Wildpflanzen angesiedelt. Der Bund fördert das Projekt mit stolzen 2,9 Millionen Euro, erklärte Dolnik. „Aktiv werden und nicht nur über das Artensterben und den Insektenschwund reden und das besonders mit Kindern, das ist genau der richtige Weg für mehr Umweltverständnis“, meinte Waldpädagogin Kerstin Schiele. Die Kinder sind jedenfalls gespannt, wann die ersten Blüten zu sehen sind. Die Mischung, erklärte Dolnik, blüht in einigen Wochen und dann bis in den Herbst hinein.

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